Geisterbegegnung. Cavalcanti und/oder Ezra Pound

Michael Basse
Geisterbegegnung.
Cavalcanti und/oder Ezra Pound.

Langgedicht.
Sinn und Form 3/2006

“Amo ergo sum
und zwar genau in dem maße
zweifellos die beste zeile
dynamisch wie poesie sein soll
läßt sich beim besten willen nicht toppen
(…)

aber der affentanz am anfang
ums schöne schöne erhabene
die inwendige energie
im künstlermanngenie
ständig neue formen
absoluter rhythmus
ich stell es mir vor
e.p. als junger mann mit ohrring
beim sacramental fucking
eine art früher soulverschnitt
groovt im pound-latein recht lässig
sacrum sacrum darling baby
inluminatio in coitu
kein wunder daß dich die beatpoeten
zur ikone erhoben
e.p. & sex & rock’n’roll
(...)

hätt' ich gekonnt ich hätt' dich gewarnt
vor dieser horde kulturclaqueure
wildschweine hinter trüffeln her
als ob die je kung gelesen hätten
oder ficino oder plotin
hast dich gründlich verladen lassen
von wegen radiofreiheit
die einzigen die dir aufmerksam lauschten
waren geheimdienstagenten
auf beiden seiten der front
(...)